Article from the German magazine wirkaufleute

The following is an article from a German magazine. Unfortuantely I am not able to add the proper grammatical marks, so my apologies.

Lacey: Tust du es gern?

Cagney: Was meinst du?

Lacey: Unsere Arbeit. Ich kenne nicht viele... Also: Tust du's gern?

Cagney: Ehrlich gesagt, ich den-ke gar nicht mehr daruber nach. Das, was ich tue, mache ich gut. Ich tue dasjetzt schon so lange, class ich mich gar nicht mehr frage, ob ich das gerne tue. Es ist mein Beruf. Und es ist das, was ich bin. Naffirlich ist es nicht immer angenehm, das kann man nicht behaupten. Aber wenn ich arbeite, ist es meine Welt. Da ist es gleich, ob ich es gerne rue oder nicht.

Lacey: Hm, mag wohl sein...

Cagney: Das beisst aber nicht, dass ich nicht ein/zwei Mal im Jahr sage: ((Mann, mir hdngt das alles zum Hals beraus!)) Und dann bin ich eine Polizistin, die es zum Sergeant gebracht hat und sonst nichts. Das kommt nicht oft vor. Nur, wenn ich den Moralischen hab.'

Solch hintergrrundigen Dialoge sind selten. Meist hetzen die Cops vom Tatort zu Gerichts-terminen, fiihren die Staatsan-waltschaft an der Nase herum, unterstiltzen Benachteiligte, stehen gerade eine Ehe- oder Al-terskrise durch und ermitteln nebenbei den richtigen Tdter. Wenn Fragen nach dem Sinn oder der Motivation zur Arbeit auftauchen, dann fr(ihmorgens oder nach Dienstschluss. Ent-gegen der Zwei-Faktor-Theo-rie von Herzbe - wonach Motivatoren und Hygiene-faktoren die Arbeitszufrieden-heit ausmachen - iiben die zwei einen ungiinstigen, ermiiden-den, gesundheitsgef;ihrdenden und schlecht bezahlten Job aus. lhre positive Arbeitseinstellung grunndet auf dem Sinn, den sie in ihrer Tdtigkeit sehen sowie der Identifikation mit einem Beruf, der sie in Mannerkreisen bestehen liess und neue Hand-lungsmbglichkeiten erbffnete. Dafur nahmen sie Aussendienst in Kauf, kratzende Uniformen und feixende Kollegen.

Die beiden Frauen hinterfra-gen ihre Aufgabe selten, sie ist ihnen in Leib und Seele iiber-gegangen - zusammen mit dem Heldenmythos, den die Matt-scheibe verstromt.

Zufriedenheit am Arbeitsplatz ergibt sich von selbst, Hygiene ist in Mitteleuropa Standard, fair die Motivation wird einzig auf den Lohn gesetzt. In Ver-kennung der Mitarbeitenden (und in Cfbertragung ihres eige-nen Gewinnstrebens) pushen die Vorgesetzten Leistungslohn, Boni, Prdmien. Dabei lassen sie ausser Acht. dass sich Ange-stellte nicht allein durch hohe Gehalter motivieren, these ver-hindern hbchstens ihre Demo-tivation. In erster Linie muss die Arbeit stimmen. Oder wie es Cagney ausdrucken wurde: Kei-ne zehntausend Dollar brdch-ten mich da weg. Aber die Stelle hier ware zumindest so-viel mehr wert!

Karin Ammann, lic.phil/ Arbeitspsychologin, Leiterin der Abteilung Gleichstellung

Cagney und Lacey ist eine 'U'ber-raschende TV-Krimi-Serie aus den USA. In 125 Episoden und v'er Fit-men treffen zwei Pol'zistinnen nicht nur den Nerv der Zeit, son-dern stelien klar, was andere in -hochstehenden wissenschafflichen Konstrukten zu erfassen suchten: die Arbeitszufriedenheit.

Es ist langst Abend, das Revier menschenteer. Christine Cagney und Mary-Beth Lacey sitzen sich an ihren Schreibtischen gegenuber - unschlussig, ob sie nach Hause gehen oder noch einen Bericht schreiben solien. Lacey sucht etwas in ihrer Tasche, Cag-ney dreht einen Kugetschreiber in der linken Hand. Lacey blickt unvermittelt auf und fragt...


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